Ein altes Rezept, um weißen Stoffen
eine harmonische Tönung zu verleihen, stammt aus England. Dort galt es lange
Zeit als elegant, neue Dekorationsstoffe aus Baumwolle abzutönen: sie kamen in
ein Bad aus schwarzem Tee, das ihnen die richtige Nuance verpasste.
So stachen sie nicht mehr blendend weiß ins Auge, sondern gefielen durch eine
angenehm zurückhaltende Beigeschattierung.
Tee, ob grün oder schwarz, enthält
stets eine beträchtliche Menge an Gerbstoffen. Diese Gerbstoffe bescheren dem
Teeblatt nicht nur seine vielerlei günstigen Auswirkungen auf die Gesundheit
(Gerbstoffe gelten als wirkungsvolle Antioxidantien), sondern sorgen außerdem
für Farbe.
Tee alleine ergibt bereits haltbare
Färbungen (so habe ich das bei dem Kissen von gestern gemacht). Eine Zugabe von Beize -eine Art Fixiermittel- erweitert die Farbe in
eine Palette harmonischer Braun- und Grauschattierungen.
Teeblätter eignen sich vor allem zur
Färbung von Seide, Wolle und Baumwolle. Die schwerer zu färbenden Stängelfasern
Leinen, Hanf, Ramie und Bambus nehmen eine Teefärbung nur ziemlich hell an und
sollten deshalb besser mit stärker wirkenden Farbstoffen getönt werden (z.B.
Katechu für Braun- und Grauschattierungen).
Zum Färben wählt man einen preiswerten
schwarzen Tee, z.B. eine Ostfriesenmischung, denn diese besteht aus kräftigen,
dunkel färbenden Blattsorten.
Bei Wolle und Seide kann mit ca.
25g Teeblättern für 100g Stoff beginnen, für Baumwolle verwenden Sie etwas
mehr.
Kochent den Tee auf und lasst ihn mindestens eine Viertelstunde
köcheln. Nach kurzer Zeit beginnt der Gerbstoff, sich aus dem Blatt zu lösen.
Nachdem der Tee ausreichend lange gezogen hat, müssen die Teeblätter
gründlich aus dem Farbbad gesiebt werden, damit bei der Färbung keine
Unregelmäßigkeiten entstehen. Das Teebad kann lauwarm oder heiß angesetzt
werden. Aber: je wärmer, desto stärker ist die Färbewirkung.
Wolle und Seide erhalten bereits bei
einem schwachen Farbbad eine sanfte, gedeckte Sandtönung, während sie in
kräftigeren Lösungen eine Farbpalette von Gold bis Braun annehmen. Weiße
Baumwolle nimmt die Farbe als Beige an.
Wird der Stoff mit Alaun
(Kalium-Aluminium-Sulfat) gebeizt (vorbehandelt), so fällt die Färbung auf
allen oben genannten Fasern kräftiger aus. Bei einer Beize mit Eisensulfat wird
die Färbung dunkler und geht ins Graubraun über.
Alle Färbungen besitzen eine
verhältnismäßig gute Lichtechtheit, sollten jedoch nicht ständig einer starken
Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Verblasst die Farbe zu sehr, gelingt eine
Überfärbung mit Tee spielend leicht.
Bei meinem Kissen gestern habe ich es mir ziemlich einfach gemacht.
Für das Vorder- und Rückenteil habe ich einen Sud aus 6-7 Teebeutel (sie waren sehr, sehr lange abgelaufen) gemacht und die vorher gründlich angefeuchteten Stoffe nacheinander in den heißen Tee gelegt. Die Färbedauer lag jeweils bei etwa 15 Minuten. Dann gespült und getrocknt, das war alles. Wie oben schon gesagt: möchte man die Farbe dunkler haben, einfach noch einmal darüber färben.
Bei meinem Kissen gestern habe ich es mir ziemlich einfach gemacht.
Für das Vorder- und Rückenteil habe ich einen Sud aus 6-7 Teebeutel (sie waren sehr, sehr lange abgelaufen) gemacht und die vorher gründlich angefeuchteten Stoffe nacheinander in den heißen Tee gelegt. Die Färbedauer lag jeweils bei etwa 15 Minuten. Dann gespült und getrocknt, das war alles. Wie oben schon gesagt: möchte man die Farbe dunkler haben, einfach noch einmal darüber färben.